Männliche Gewalt ist für Frauen eine tägliche Erscheinung, die ihr Leben bestimmt und begleitet. Männliche Gewalt gegen Frauen zeigt sich auf vielfältige Weise. Nicht nur die sichtbaren psychischen, physischen und sexuallisierten Übergriffe sind gemeint, sondern alle, zum Teil sehr subtilen Formen der Erniedrigung und Demütigung, der Ausbeutung und Benachteiligung, der Diffamierung und Diskriminierung von Frauen in allem Bereichen unserer Gesellschaft. Männliche Gewalt gegen Frauen ist unmittelbar verknüpft mit dem asymmetrischen Geschlechterverhältnis, das dem Mann eine dominante und der Frau eine untergeordnete Position zuweist. Die Gewalt ist in das System eingebaut und äussert sich in ungleichen Machtverhältnissen und Lebenschancen, sowie in der personalen männlichen Gewalt gegen Frauen. Gewalt gegen Frauen trifft alle Frauen, sie trifft jedoch nicht alle gleich.
Seit Jahren ist die PRO FAMILIA Beratungsstelle Schwäbisch Hall Anlaufstelle für Frauen, die von männlicher Gewalt betroffen sind, oder als Mädchen sexuell mißbraucht wurden. Sie suchen Rat und Unterstützung, weil sie an den sozialen, psychischen und psychosomatischen Folgen leiden. Weil sie sich bisher niemandem anvertrauen konnten. Weil sie in ihrem sozialen Umfeld auf Unverständnis, Hilflosigkeit oder gar Schuldzuweisung gestoßen sind. Weil sie sich aus einer gewalttätigen Beziehung befreien wollen.
Neben anderen Formen der Unterstützung bietet PRO FAMILIA seit 1992 Selbsthilfegruppen für Frauen an, die Gewalt erfahren bzw. erfahren haben. Die Möglichkeit des Austausches mit anderen betroffenen Frauen ist ebenso wichtig wie Beratung und Therapie. Selbsthilfegruppen leisten einen wichtigen ganz spezifischen Beitrag zur Bewältigung von Gewalterfahrung.
Männer benutzen Gewalt oder sexuallisierte Gewalt, um sich zu stabilisieren, um ihre Macht Frauen bzw. Mädchen zu spüren und zu zeigen. Der betreffende Mann gibt meist der Frau die Schuld für die ausgeübte Gewalt.
Männliche Gewalt gegen Frauen kommt häufig vor. Untersuchungen sprechen eine deutliche Sprache:
EinleitungInsgesamt werden 17,3% aller Frauen Opfer vpn physischer Gewalt. Dabei ist das Risiko innerhalb der Familie/der Ehe zum Opfer körperlicher Gewalt zu werden wesentlich höher (jede 7. Frau, die mit einem Mann zusammenlebt) als außerhalb (jede 100. Frau). 2,3% aller Frauen sind von Gewalt außerhalb sowie innerhalb der Familie betroffen. 4% aller Ehefrauen werden von ihren Männern schwer mißhandelt (treten, beissen, schlagen mit oder ohne Gegenstand, mit Waffen drohen, Waffen gebrauchen). 12% aller Frauen erleiden mildere Formen von Gewalt (stoßen, ohrfeigen, Gegenstände werfen). Konsum von Alkohol spielt in nur 15% der Fälle eine Rolle. Schwangerschaft schützt die Frauen nicht vor der Normalmenge an Männergewalt. Im Gegenteil. Ziele der Schläge sind bei Schwangeren vorwiegend Bauch und Unterleib. Bei Nichtschwangeren Kopf und Brust.
EinleitungJede 7. Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben vergewaltigt oder sexuell mißbraucht worden. Drei von vier Tätern stammen dabei aus dem Umfeld der Familie. 8,6% aller Frauen zwischen 20 und 59 Jahren werden Opfer von sexueller Gewalt (Vergewaltigung, sexuelle Nötigung). 4,3% aller Ehefrauen werden von ihren Männern vergewaltigt. 2,9% außerhalb der Familie. 1,4% innerhalb und außerhalb vergewaltigt. Im Fünfjahreszeitraum 1987 -1991 wurden (hochgerechnet) 690 000 Frauen Opfer sexueller Gewalt durch einen Täter aus dem sozialen Nahraum.
Jährlich werden 11 000 - 12 000 Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen (unter Einschluß von Versuchshandlungen) angezeigt. Diese beinhalten alle Tätergruppen. Im selben Zeitraum wurden (hochgerechnet) 350 000 Frauen von ihrem im gleichen Hasuhalt lebenden Ehemann vergewaltigt. Damit gehört Vergewaltigung in der Ehe zur häufigsten Form von sexueller Gewalt. Die meisten dieser Straftaten werden nicht angezeigt. Erst 1997 wurde Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe gestellt.
EinleitungIn einer repräsentativen Studie, die 1991 veröffentlicht wurde, gaben 93% aller Frauen an, sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz selbst erlebt zu haben.
Die Skala von sexuell belästigten Verhalensweisen reicht vom Aufhängen von Pin Up Girls bis zum Erzählöen Frauenfeinlicher Witze und dem Busengrapschen bis hin zur Vergewaltigung. Dadurch wird die Würde der betroffenen Frauen verletzt und ihre Arbeitsfähigkeit behindert.
Bisher geht sexuelle Belästigung meist allein zu Lasten der Frauen. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist kein neues Problem, fand aber bis vor wenigen Jahren kaum Beachtung. Erst ab 1994 wurde das 2. Bundesgleichberechtigungsgesetz verabschiedet, welches das Gesetz zum Schutz der Beschäftigten vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz beinhaltet.
EinleitungEntsprechend der verwendeten Definitionen variieren die Untersuchungsergebnisse über das Ausmaß sexuellen Mißbrauchs ganz beträchtlich. Bei Mädchen reichen die Angaben von 8 bis 62%, bei Jungen von 3 bis 22%. Doch läßt man die Studien mit extrem hohen oder neidrigen Ergebnissen außer acht, so verringert sich die Schwankung erheblich.
Die vier in Deutschland durchgeführten Erhebungen gehen von einer Mißbrauchsrate zwischen 16 und 31% bei Mädchen und zwischen 4 und 9% bei Jungen aus. Insgesamt erscheint es also realistisch anzunehmen, daß jedes vierte bis fünfte Mädchen und jeder zwölfte Junge sexuell mißbraucht wird.Das bedeutet, jede vierte bis fünfte Frau muß mit der Erfahrung eines sexuellen Mißbrauchs in ihrer Kindheit leben. Die Täter sind meist Personen die das Kind kennt, denen es vertraut. Ein Drittel aller Fälle geschieht innerfamilial, zwei Drittel im außerfamilialen Umfeld (Schule, Bekanntenkreis, Nachbarschaft, Jugendgruppge,...).
Sexueller Mißbrauch durch Fremde ist im Verhältnis eher selten. Die Täter sind überwiegend Männer.
Gewalterfahrungen haben unterschiedliche Folgen. Immer erleben Frauen sie als demütigend, immer machen sie Angst. Jeder Übergriff stellt eine Persönlichkeitsverletzung dar.
Gewalterfahrungen können Gefühle von Ohnmacht, Scham und Schuld erzeugen. Gewalterfahrungen schädigen das seelische und körperliche Wohlbefinden. Das Ausma&azlig; der Folgen hängt nicht allein von der Schwere der Gewalthandlung ab, sondern auch von der Häufigkeit, der Intensität der Beziehung zum Täter, der persönlichen Ausgangslage der Frau, den Reaktionen der Umwelt, der nächsten Menschen, der strafverfolgenden Institutionen etc.Oft bleiben Frauen mit der erlittenen Gewalt und ihren Folgen alleine. Gewalt gegen Frauen wird immer noch als individuelles Problem der einzelnen Frau betrachtet. Die Gewalt wird mit der persönlichen Situation von Täter und Opfer erklärt. Vorurteile und Mythen üer typisch Weibliches und typisch Männliches bedingen und stützen männliche Gewalt gegen Frauen. Dazu gehört z. B. die Vorstellung von der treibgesteuerten männlichen Sexualität, die sich Bahn brechen muß.
Solche und andere Vorstellungen beinflussen die Wahrnehmung der Menschen, mit denen betroffene Frauen zu tun haben. Im negativen Fall kommt es zur Abwehr, einer Bagatellisierung der Geschehnisse oder zu einer Schuldumkehr.
Frauen werden gefragt, warum sie sich die Mißhandlungen gefallen lassen, warum sie Vergewaltiger in ihre Wohnung einladen. Warum sie den Mißbrauch niemandem anvertraut haben.
Diese Versuche, gewalttätige Übergriffe zu individualisieren, haben eines gemeinsam: sie verschleiern die gesellschaftlichen Hintergründe der Gewalt gegen Frauen, sie machen die betroffenen Frauen für die erfahrene Gewalt mitverantwortlich. sie machen aus Tätern Opfer und rechtfertigen dadurch gewalttätige Übergriffe. Nicht der Täter schämt sich, sondern das Opfer. Sie schämen sich, weil ihnen so etwas passiert ist. Sie sorgen sich um mögliches Gerede oder leiden unter Schuldgefühlen. Wenn der Täter ein Bekannter oder Verwandter ist, verschärfen sich die Gefühle.
Viele Frauen versuchen deshalb, mit Gewalterfahrungen alleine fertig zu werden.
EinleitungWenn Frauen sich in einer Selbsthilfegruppe zusammentun, beenden sie ihre Isolation. Sie sehen, daß Gewalt gegen Frauen kein individuelles Problem ist. Der Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Frauen ist ebenso wichtig wie Beratung und Therapie. Die persönliche Betroffenheit aller ermöglicht eine besonders intensive Identifikation, ein besonderes Vertraut sein. Sie bildet die Grundlage, um die eigenen Fähigkeiten zur Reflexion, zur Stabilisierung und Selbstveränderung besser nutzen zu können. Die Erkenntnis, daß vieles, das einer betroffenen Frau selbst fremd, dumm, beschämend, erschreckend oder gar verrückt an ihrem Verhalten vorkommt, von anderen Frauen ähnlich erlebt wird, hat eine heilende Wirkung.
Wenn Frauen den Weg der Selbsthilfe wählen, entscheiden sie sich für ihre innere Kraft. Sie wollem Belastungen selbstbestimmt bewältigen, ihre eigenen Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Damit wird der erfahrenen Hilfslosigkeit etwas entgegengesetzt, die Frauen gewinnen Kontrolle zurück.
Die Beziehungen in Selbsthilfegruppen sind durch Gleichrangigkeit gekennzeichnet, in denen die gesunden Anteile der Teilnehmerinnen zum Tragen kommen. In einer Selbsthilfegruppe können Frauen ihre soziale Kompetenz erweitern und dadurch handlungsfähiger werden.
EinleitungDie PRO FAMILIA Beratungsstelle Schwäbisch Hall betrachtet es seit fast 10 Jahren als eine ihrer wesentlichen Aufgaben, Frauen zu beraten und zu unterstützen, die Gewalt erfahren haben, sowie Tabu-Themen wie sexueller Mißbrauch und Gewalt gegen Frauen öffentlich zu machen und auf eine Veränderung hinzuwirken. Neben die psychosoziale Einzelberatung, in der betroffene Frauen bei persönlichen Lö:sungs- und Entscheidungsprozessen begleitet werden, ist seit 1992 die Unterstützung von Frauen in Selbsthilfegruppen getreten. Die Arbeit in Selbsthilfegruppen stell m. E. für viele Frauen eine adäquate Form dar, sich mit eigenen Gewalterfahrungen und ihren Folgen auseinanderzusetzen.
Von 1992 bis 1997 gründeten sich fünf Selbsthilfegruppen, davon vier für Frauen, die in ihrer Kindheit sexuell mißbraucht wurden und eine für Frauen, die vergewaltigt wurden.
An den Gruppen nahmen zwischen fünf und zehn Frauen teil. Die Teilnehmerinnen kamen überwiegend aus dem Landkreis Schwäbisch Hall, aber auch aus dem Landkreis Hohenlohe. Die ersten fünf bis 10 Sitzungen fanden angeleitet statt. D. h., eine Sozialarbeiterin der PRO FAMILIA Beratungsstelle leitete, bzw. begleitete die Gruppenabende. Die Gruppen in den Jahren 1996 und 1997 wurden gemeinsam mit einer Kollegin des Notrufs Schwäbisch Hall angeleitet. Die Gruppen trafen sich in wöchentlichem Abstand für 2- 2,5 Stunden. Nach dieser ersten Pfhase arbeiteten die Gruppen ohne Anleitung weiter. Die verscheidenen Gruppen bestanden unterscheidlich lang. Im Durchschnitt fanden etwa ein Jahr lang nach der Anleitphase noch Treffen statt.
Einzelne Kontake der Frauen untereinander bestehen auch länger. So treffen sich z. B. vier Frauen der Gruppe 1994 auch heute noch.
Die Selbsthilfegruppenarbeit ist eingebettet in das Angebot der PRO FAMILIA Beratungsstelle Schwäbisch Hall. Die Gruppen werden von einer Sozialarbeiterin angeleitet die durch eine beraterische Zusatzausbildung, Fortbildungen zum Thema, langjährige Erfahrungen in der Beratungstätigkeit und in der Gruppenarbeit, sowie Netzwerkarbeit qualifiziert ist. Die Teilnahme an einer fortlaufenden Supervisionsgruppe ermöglicht eine Überprüfung des eigenen professionellen Handelns und dient der Entlastung.
Der Kontakt zu betroffenen Frauen, die an einer Selbsthilfegruppe Interesse haben, wird 1. durch persönliche Kontaktaufnahme in der Beratungsstelle, Vermittlung anderer Institutionen und die Veröffentlichung in der Presse hergestellt.
Die Anfragen werden gesammelt und ein erstes Teffen organisiert, das gewöhnlich in den Rälichkeiten der Beratungsstelle stattfindet.
Vor diesem ersten Treffen nimmt die Anleiterin zu jeder interessierten Frau telefonisch Kontakt auf. Eine erste Verbindung kann geknüpft, dringende Fragen können vorab geklärt werden.
Frauen die drogen- oder alkoholabhängig sind, werden andere Angebote gemacht.
Die ersten Trefen diesen dem Vertrautwerden, dem Spannungs- und Angstabbau, sowie dem Vorstellen einer möglichen Struktur der Gruppenabende. Dazu gehö:ren die Befindlichkeitsrunde, das Anmelden von aktuellen Bedürfnissen, das Finden eines gemeinsamen Themas, die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen, sowie ein abschließendes Blitzlicht.
Die Teilnehmerinnen einigen sihc über die Gruppenregeln. Zu den zentralen Regeln gehören die Verschwiegenheit, die Selbstverantwortlichkeit jeder Frau und die Verbindlichkeit. Jede Frau prüft, ob ihr für mögliche Krisenzeiten ausreichende Ressourcen zur Verfügung stehen (individuelles AUffangnetz, Gruppe als Netz, Therapie).
Jede Frau prüft, ob die Entcheidung für die Teilnahme an der Selbsthilfegruppe zum jetzigen Zeitpunkt richtig ist.
Dir Frauen bringen Themen ein, mit denen sie sich auseinandersetzen wollen, grenzen Themen aber auch ausdrücklich aus. Sie berichten über Dinge, die sie gerade beschäftigen, die sie los werden wollen.
Wichtig ist, daß die Gruppe sich nicht überwiegend über Probleme, Nicht-Können etc. definiert, sondern auch die stärkenden, positiven Anteile in den Blick kommen.
Die Teilnehmerinnen beteiligen sich ander Verantwortung. Im Wechsel übernehmen die Frauen die Leitung der Gruppentreffen, vereinbaren z. B. wer sich bei wem abmeldet.
In der Regel nimmt die Offenheit zu. Konflikte erhalten einen angemessenen Raum.
Ängste und Zweifel, die mit dem Ausscheiden der Leiterin zusammenhängen werden besprochen.
Bei Bedarf kann die Leiterin zu Nachtreffen eingeladen werden.
Drei der fünf Gruppen hatten den Wunsch, sich nach Abschluss der Anleitungsphase erneut (zwischen 1 und 3 Mal) mit der Anleiterin zu treffen. Sporadisch wird von einzelnen Frauen Kontakt aufgenommen. Einleitung
"In der Zeitung eine kurze Notiz, in Schwäbisch Hall wird eine Selbsthilfegruppe gegründet, die Frauen ansprechen soll, die als Kind sexuell mißbraucht worden sind. Ich befasse mich nun schon einige Zeit mit diesem Problem und fühle mich als Betroffene angesprochen. Spontan rufe ich an und melde mich.
Ein Telefonanruf der Beratungsstelle erinnert mich an den Termin und ich halte mir den Termin frei ....
Großes Herzklopfen und Beklemmung begleiten mich zu diesem ersten Abend. Was wird mich dort erwarten? Hoffentlich kennt mich niemand! Was sind das für Frauen? Was erwartet mich da? Wird das ein Kaffeeklatsch werden, Thema Mi&Szlig;brauch? Ich beschließe, mich auf einen ersten Abend einzulassen, zu schauen, zu horchen, alles aufzunehmen und dann zu entscheiden, ob ich mich weiter auf dieses Experiment einlassen will.
Es sind zehn Frauen gekommen, zwei Begleiterinnen isnd da, die unsere Gruppe an zehn Abenden anleiten werden. Danach soll sich die Gruppe selbständig weitertreffen und eigenstä:ndig zusammenarbeiten. Gleich von Anfang an wird geklärt, daß jeder Teilnehmerin Schweigepflicht auferlegt ist. d. h., keine Information darf weiter erzählt werden. Wir stellen uns vor und sorechen über unsere Erwartungen, dabei stellt sich heraus, daß die Bedenken und Ängste einander sehr gleichen. Wir unterhalten uns über mögliche Themen. Wir werden über die Bedingungen informiert. Wir sollen möglichst immer kommen und uns abmelden, wenn wir nicht kommen können. Eine Struktur soll den Sitzungen gegeben werden, damnit es nicht im Kaffeeklatsch landet.
Als wir nachdem ersten Abend auseinandergehen, haben die meisten von uns ein gutes Gefühl.
Wir wissen, daß wir nur das zu erzählen brauchen was wir wollen, daß wir gegenseitig Grenzen respektieren, daß wir uns verstehen, aber Konflikten nicht ausweichen werden. An den kommenden Abenden wird die Gruppe noch von Profis geleitet, doch langsam sollen wir abwechselnd die Leitung übernehmen. Strukturen werden ausgearbeitet, die uns helfen, nicht den Überblick zu verlieren und die dafür sorgen, daß jede zu Wort kommt.
Inzwischen sind wir eine Gruppe von Frauen geworden, die sich gegenseitig hilft manche Verhaltenweisen zu verstehen, die als Schutz in der Kindheit entwickelt worden ist, die uns heute aber schadet und versuchen sie zu korrigieren. Wir lernendaß wir nicht alleine sond mit unseren Problemen, daß wir ähnliche Verhaltensweisen haben.
Gerade nach der SOmmerpause haben wir alle gemerkt, daß uns dieser eine Abend in der Woche sehr viel gibt und wir den Austausch untereinander sehr vermißten;."
Die Verfasserin möchte anonym bleiben. Sie ist Mitglied der 4. Selbsthilfegruppe für Frauen, die in ihrer Kindheit sexuell mißbraucht wurden, die sich im März 97 gegründet hat.