Wirksamer Schutz vor Straftaten ist nicht allein Sache der Polizei, sonder geht uns alle an.

WAS IST SEXUELLER MISSBRAUCH ?
Neueste Untersuchungen zeigen, daß in der BRD jedes 4. Mädchen und jeder 12. Junge sexuell mißbraucht wird (Bange 1992).
Sexueller Mißbrauch ist ein Delikt, das überwiegend von Männern an Mädchen ausgeführt wird.
3/4 der Betroffenen sind Mädchen.
Sie sind in keinem Alter vor sexuellem Mißbrauch geschützt.
Die Täter sind:

• Familienmitglieder (Väter, Stiefväter, Onkel, Brüder, Großväter...).
• dem Mädchen bekannte Personen (Bekannte, Freunde, Nachbarn, Lehrer, Erzieher, Ärtze, Therapeuten...).
• in seltenen Fällen Fremde.

• durch Redensarten oder Blicke belästigt
• überredet oder Zwingt, bei sexuellen Handlungen zuzuschauen
• zur eigenen sexuellen Erregung anfaßt oder sich berühren läßt
• vaginal, oral oder anal Penis, mit den Fingern oder mit Gegenständen vergewaltigt
• für Pornografische Zwecke benutzt oder ihnen Pornografie vorführt

WIE WIR ARBEITEN
Wir stehen parteilich auf der Seite der Betroffenen
Wir glauben den Betroffenen unvoreingenommen und überlegen gemeinsam Schritte, wie wir sie vor weiterem Mißbrauch schützen.
Anrufe und Gespräche werden vertraulich behandelt, auf Wunsch anonym.
Wir sind nicht verpflichtet Anzeige zu erstatten.
Wir unternehmen nichts, ohne es vorher mit den Ratsuchenden abzusprechen.

WAS WIR ANBIETEN
Anlaufstelle

• Telefonische Beratung
• Begleitung für Betroffene in Notsitutationen
• Gespräche für Mütter und andere Vertrauenspersonen
• Selbsthilfegruppe für Frauen, die als Mädchen sexuell mißbraucht wurden
• Jungen die sich an uns wenden werden an geeignete Stellen weitervermittelt

• Information und Beratung für professionelle Helferinnen zur Prävention, Verdachtserklärung, Interventionsplanung
• Arbeitskreis für Fachkräfte, die beruflich mit sexuellem Mißbrauch zu tun haben

• Informationsveranstaltungen und Fortbildungen für Fachkräfte
• Veranstaltunen für bestimmte Zielgruppen wie z. B. Elterabende in Kindergarten und Schule
• Entwicklung und Verbreitung von Informationsmaterialien zu sexuellem Mißbrauch und Prävention

BEI VERDACHT AUF SEXUELLEN MISSBRAUCH


Bleiben Sie ruhig ud lassen Sie sich Zeit.
Überstürztes Handeln kann weitere Schritte zum Schutz des Mädchen blockieren.
Erstatten Sie deshalb zunächst keine Anzeige. Diese muß gut vorbereitet sein. Niemand ist zur Anzeige verpflichtet. Schreiben Sie sich alles auf, was Ihnen zu Ihrem Verdacht auffällt.

Glauben Sie dem Mädchen.
Mädchen haben keinen Grund, die sexuellen Gewalterfahrungen zu erfinden. In der Regel werden sie meist harmloser dargestellt.
Sexuell mißbrauchte Mädchen glauben meistens, daß sie selbst Schuld haben. Signalisieren Sie dem M6auml;dchen, daß die Schuld für die sexuellen Übergriffe immer beim TÄter liegt.

Konfrontieren Sie nicht die Familie mit dem sexuellen Mißbrauch, bevor der Schutz des Mädchen gesichert ist.
Sexuell mißbrauchte Mädchen werden zur Geheimhaltung verpflichtet. Eine Konfrontation bewirkt, daß das Mädchen verstärkt vom Täter unter Druck gesetzt wird und möglicherweise wieder schweigt oder das Anvertraute zurücknimmt.

Suchen Sie sich selbst Unterstützung
Der Verdacht auf sexuellen Mißbrauch löst immer widersprüchliche Gefühle und Ängste aus, mit denen niemand allein bleiben sollte.

Speziell für Jungs